Programm 2025

Lena Kampf ist Journalistin, Buchautorin und arbeitet als stellvertretende Leiterin des Ressorts Investigative Recherche der Süddeutschen Zeitung in Berlin. Sie beschäftigt sich insbesondere mit den Themen Rechtsextremismus, Terrorismus sowie #Metoo und hat 2024 gemeinsam mit Daniel Drepper das Buch „Row Zero – Gewalt und Machtmissbrauch in der Musikindustrie“ veröffentlicht. Sie ist Vorstandsmitglied von „Netzwerk Recherche“, einem Verein zur Förderung des investigativen Journalismus in Deutschland. In Ihrer Keynote zeigt sie entlang zurückliegender Recherchen auf, worauf es dabei ankommt und gibt Einblicke hinter die Kulissen des Investigativjournalismus.

Die Medienlandschaft befindet sich im Wandel: Klassische Pressearbeit im Blaulichtmilieu wird zunehmend durch KI unterstützt und soziale Medien gewinnen an Bedeutung. Dies verändert die strategische Ausrichtung der Notfallkommunikation. Repräsentationslücken werden häufig durch eigene Kanäle gefüllt und bieten Chancen und Herausforderungen zugleich. Der Vortrag erlaubt Einblicke in Praxisbeispiele, wie etwa den Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke, gibt Impulse für Reichweitenaufbau und für den Erhalt eines belastbaren Verhältnisses zu Medienvertretenden.

Im Januar 2012 werden zwei Mitarbeiter der Welthungerhilfe in Pakistan aus ihrem Gästehaus von bewaffneten Taliban entführt. Im Oktober 2014 wird der deutsche Mitarbeiter in Kabul auf freien Fuß gesetzt, im Januar 2015 stirbt der italienische Kollege in Geiselhaft bei einem US-Drohnenangriff. Dazwischen liegen 37 Monate intensiver Krisenkommunikation für verschiedene interne und externe Kanäle und mit unterschiedlichen Zielgruppen und Teilnehmer:innen. Kann man sich darauf vorbereiten und welche Erkenntnisse stehen am Ende dieser Herausforderung?

In Veränderungssituationen und Krisen steigt der Stress. Das Ergebnis: Amygdala Hijack. Unser Gehirn schaltet in den Überlebensmodus, rationales Denken wird leiser, Automatismen übernehmen.
In diesen Momenten braucht es in Unternehmen mehr als nur das individuelle Krisenmanagement jedes Einzelnen. Hier schlägt die Stunde der Unternehmenskultur: Sie wirkt als Kompass, der Orientierung gibt, auch bei vorübergehend schlechter Sicht. Ein Werte- und Handlungskonstrukt, das in Krisenzeiten automatisch greift, ohne dass Menschen aktiv darüber nachdenken müssen. Und das Fragen beantwortet wie: Welche Prozesse und Strukturen greifen? Wie kommunizieren wir jetzt miteinander? Wie bleiben wir handlungsfähig? Wem können wir vertrauen? In diesem Impuls stellt Andrea Montua anhand von Praxisbeispielen vor, was passiert, wenn große Transformationen oder Krisen auf Organisationen treffen. Sie zeigt, wie wir mit Hilfe die Unternehmenskultur und einer starken Führungsebene durch die Krise manövrieren können.

Was lehrt uns eine Krise – und wie verändert sie unsere Kommunikation? Iris Brand zeigt am Beispiel schwerer Ausnahmesituationen, wie Flix Krisen kommunikativ meistert – von der Reaktion im Notfall über die Evaluation bis zur strategischen Weiterentwicklung. Der Vortrag gibt Einblicke in die Herausforderungen eines Mobilitätsunternehmens im öffentlichen Fokus – und in die Rolle von Haltung, Verantwortung und Systematik in der Krisenkommunikation.

Krisen kommunikativ zu managen gehört zum Handwerkszeug. Interessant wird es, wenn Issues und Krisen über lange Jahre hinweg die Alltagskommunikation und damit das Bild in der Öffentlichkeit bestimmen. Wie befreit man sich aus dieser Rückenlage? Als Unternehmen haben wir uns entschieden, den Stier bei den Hörnern zu packen und uns offensiv den größten Kritikpunkten zu stellen. Unser Ziel: Die Reputationskrise als Chance zum Dialog nutzen und damit auch eigene Ängste überwinden.

Ein Krisenkommunikationshandbuch mit Holding Statements und fünf klar beschriebenen Rollen für den Ernstfall ist nicht genug. Die Audi Kommunikation hat mit dem ComTool von YessPress ein OneVoice Botschaftenmanagement gestartet, indem aufkommende Issues umgehend mit Sprachregelungen belegt werden. Jetzt sorgt Generative Künstliche Intelligenz in der AI Crisis Suite für ein realistisches Krisenszenario, das sich im Laufe der Übung immer weiter zuspitzt. AI Avatare von cuinti mimen Journalist:innen mit brenzligen Fragen am Telefon. Ein Dashboard von AItastic verdeutlicht das Ausmaß der Krise. Der Vortrag gibt Einblicke, wie Audi mit KI die eigene Krisenkommunikation probt und auf das nächste Level hebt.

Stuttgart 21 ist komplex, polarisiert, steht immer wieder in der Kritik von Aktivist:innen, Politik und Medien. Wie lassen sich die wesentlichen Argumente für dieses umstrittene Jahrhundertprojekt kompakt darstellen? Wie Nutzen vermitteln, Akzeptanz steigern? Und wie lässt sich die Anfragenflut von Bürger:innen, aus dem parlamentarischen Raum vom Bezirksbeirat bis zum Bundestag, von Stakeholdern und von Medien bewältigen? Wie tagesaktuell auf Krisen reagieren? Die konsistente Kommunikation über alle Kanäle für eines der größten Infrastrukturvorhaben in Europa erfordert eine gut bestückte Schublade mit Antworten zu Fragen auf eine Vielzahl an Themen.

Statt Insel-Lösungen für einzelne Aspekte der Krisenkommunikation mit KI-Support stellen wir ein modular aufgebautes KI-Framework vor, welches Kommunikator:innen dabei unterstützt, Krisenkommunikation durch eigene KI-Agenten effizient von Prävention bis Win-Back-Trust zu optimieren. Die Teilnehmenden können aus der Session einen konkreten Bauplan für den Aufbau eines eigenen agentischen Krisen-Frameworks mitnehmen. Im Rahmen eines kollegialen Austauschs besteht zudem die Möglichkeit das eigene bisherige Set-Up vorzustellen und durch best-practices der Peers und der Referierenden zu erweitern.

In diesem interaktiven Training erleben Sie live, wie Kommunikation unter Druck funktioniert. Warum? Weil Sie im Ernstfall schnell, klar und klug handeln müssen. Was? Ein eskalierendes Szenario, wechselnde Rollen, spontane Botschaften und öffentlicher Druck. Wie? In einem kurzen Szenario übernehmen Sie spontan Rollen, erarbeiten Reaktionen, planen Strategien, begegnen Widerständen – und diskutieren gemeinsam den Umgang mit den Medien. Am Ende: eine praktische Checkliste für den Ernstfall.

Cyberangriffe haben sich in den letzten Jahren zu den mitunter häufigsten Krisensituationen für Unternehmen und Organisationen entwickelt. Neben der technischen Abwehr sind klare Kommunikationsstrategien entscheidend, um im Ernstfall die Kontrolle über die Situation zu behalten. Doch wie gelingt es, die richtigen Botschaften unter Zeitdruck zu formulieren und zu senden, wenn Kommunikationskanäle kompromittiert sind? Welche Fehler in der Kommunikation können eine Krise zusätzlich verschärfen? Und wie können Unternehmen ihre Reputation auch im Ernstfall wirksam schützen? Das Panel beleuchtet praxisnah, wie sich technische Reaktion, Krisenkommunikation und Reputationsmanagement verzahnen lassen – und gibt konkrete Handlungsempfehlungen für die erfolgreiche Bewältigung von Cyberattacken.

Die Amokfahrt auf dem Weihnachtsmarkt von Magdeburg sorgte im Klinikum Magdeburg für einen Massenanfall von Verletzten. Und für Stunden und Tage, in denen viel Ungewissheit, öffentliches Chaos und Fake News über das Haus hereinbrachen. Der Vortrag zeigt, wie es dem Klinikum gelang, die Krisenkommunikation via Social Media derart erfolgreich zu managen, dass sie Millionen Menschen berührte – und es sogar bis in die Rede des Bundeskanzlers schaffte. Marc Raschke veranschaulicht, wie die Kommunikation dabei zum Aushängeschild für Werte und Haltung, für Corporate Social Responsibility und die Kunst, zur richtigen Zeit das Richtige zu kommunizieren, wurde.

thyssenkrupp Steel steht vor einer großen Herausforderung: Während die Produktion grundlegend auf Klimaneutralität umgestellt wird, erfordert die wirtschaftliche Lage gleichzeitig eine tiefgreifende Restrukturierung. Wie erzählt man diesen Wandel überzeugend? Ein kommunikativer Drahtseilakt, stets im hellen Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit. Der Vortrag gibt Einblicke in die Kommunikationsarbeit im Spannungsfeld zwischen Zukunfts- und Gegenwartsdruck. Praxisnah und mit dem Blick für das Wesentliche: die Bedeutung klarer Kommunikation in komplexen Veränderungsprozessen.

Freitagnachmittag, ein positiver Befund — und das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) war sofort im Krisenmodus. Die gefürchtete Tierseuche Afrikanische Schweinepest war in Niedersachsen angekommen. Die Folge: Enorme wirtschaftliche Auswirkungen; für den Menschen jedoch völlig ungefährlich. Wie hat sich Niedersachsen auf den Ausbruchsfall vorbereitet? Wie funktioniert die Kommunikation des Amts im Krisenfall? Der Vortrag gibt Einblicke in die Vorbereitungen und Abläufe in der Risiko- und Krisenkommunikation, in die Medienarbeit und die Kommunikation zwischen den beteiligten Behörden.

In diesem interaktiven Training erleben Sie live, wie Kommunikation unter Druck funktioniert. Warum? Weil Sie im Ernstfall schnell, klar und klug handeln müssen. Was? Ein eskalierendes Szenario, wechselnde Rollen, spontane Botschaften und öffentlicher Druck. Wie? In einem kurzen Szenario übernehmen Sie spontan Rollen, erarbeiten Reaktionen, planen Strategien, begegnen Widerständen – und diskutieren gemeinsam den Umgang mit den Medien. Am Ende: eine praktische Checkliste für den Ernstfall.

Ein Cyberangriff kann den Krankenhausalltag von einer Sekunde auf die andere aus dem Takt bringen – auch kommunikativ. Die Universitätsmedizin Frankfurt wurde im Herbst 2023 Opfer eines versuchten Hackerangriffs. Theresa Seubold gibt Einblicke in die besonderen Herausforderungen an die interne Kommunikation während einer solchen Ausnahmesituation und wie sie dennoch funktionieren kann. Die Referentin erzählt, welche Kanäle greifen und welche Strategien sich im Ernstfall bewährt haben.

Wenn draußen die Streikschilder hochgehalten werden und der öffentliche Verkehr in Berlin stillsteht, ist eines besonders gefragt: kluge, klare Kommunikation. In diesem Vortrag zeigt die BVG, wie sie in der Tarifrunde 2025 Haltung bewahrt, Vertrauen aufgebaut und Fahrgäste wie Mitarbeitende transparent informiert hat. Dabei geht es um Kommunikation in Echtzeit, den Balanceakt zwischen Neutralität und Empathie – und was man aus lauten Zeiten für die leisen lernen kann.

Planung ist bekanntlich alles in der Kommunikationssteuerung – der kommunikative Umgang mit ungeplanten Entwicklungen entsprechend herausfordernd. Viele Unternehmen stehen derzeit für neue Homeoffice-Regelungen in der Kritik – insbesondere von den eigenen Belegschaften. Das gilt auch für OTTO: Ende vergangenen Jahres beschlossen die Hanseaten, die nach der Corona-Pandemie gelebte Flexibilität bei der Arbeitsgestaltung ein Stück weit zurückzufahren und „50% Anwesenheit" für alle Mitarbeitenden am Campus umzusetzen. Die Folge: Unverständnis, Ärger sowie ein breites Medienecho.  Was war schiefgelaufen? Wie ging es weiter? Und wie ist die Situation heute?

Social-Media-Plattformen dynamisieren politische Diskussionen stark. Öffentlich geförderte Kulturbetriebe changieren dabei zwischen Diskursräumen für das Publikum, eigenen Haltungsfragen sowie Finanzierungs(un)sicherheiten. Im Kontext der zeitgenössischen Kunstszene, der politisch aktiven Linken und des Nahostkonflikts blicken Anna Falck-Ytter und Marie Kube auf mögliche Kommunikationsstrategien. Wie können Krisen auf Social Media vorbereitet, durchgestanden und operativ begleitet werden?

In einer zunehmend hyperreaktiven und politisierten Gesellschaft geraten Organisationen schnell ins öffentliche Scheinwerferlicht. Kommunikationsfehler, vermeintliche Fehltritte oder Missverständnisse können in Echtzeit große Reichweiten und Eskalationen erzeugen. Der Workshop beleuchtet, wie Organisationen angesichts polarisierter Debatten und digitaler Dynamik Risiken frühzeitig erkennen und ihre Kommunikation strategisch steuern, ohne in falschen Aktionismus zu verfallen. Gemeinsam werden praxisnahe Ansätze, Tools und Präventionsmaßnahmen erarbeitet, um auch in herausfordernden Situationen handlungs- und sprechfähig zu bleiben und die Reputation zu schützen.

In diesem interaktiven Training erleben Sie live, wie Kommunikation unter Druck funktioniert. Warum? Weil Sie im Ernstfall schnell, klar und klug handeln müssen. Was? Ein eskalierendes Szenario, wechselnde Rollen, spontane Botschaften und öffentlicher Druck. Wie? In einem kurzen Szenario übernehmen Sie spontan Rollen, erarbeiten Reaktionen, planen Strategien, begegnen Widerständen – und diskutieren gemeinsam den Umgang mit den Medien. Am Ende: eine praktische Checkliste für den Ernstfall.

Die neue Medienwirklichkeit ist voller Widersprüche, greller Kontraste und bizarrer Gleichzeitigkeiten. Der digitale Autoritarismus, so zeigt der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen in einer aufrüttelnden Rede, spricht die Sprache der Antiautoritären, totale Macht und Graswurzel-Sound, beides gleichzeitig. Gegenwärtig, so lautet seine These, werden, ausgelöst durch die neue Macht des digitalen Populismus und eine beispiellose Krisenverdichtung, die Gesetze der Kommunikation noch einmal neu und umgeschrieben.